Aquascopie“ ist ein im Rahmen meiner Aktivitäten entworfenes Kunstwort - abgeleitet vom lateinischen ''aqua'' [Wasser] und vom griechischen „skopeín“ [betrachten] – und bezeichnet die wissenschaftliche Herangehensweise, welche die Funktionszusammenhänge des Ökosystems über das Wasser bzw. den Landschaftswasserhaushalt erklärt. Während die Rolle des Landschaftswasserhaushaltes im klassischen Sinne häufig auf die Betrachtung der Grundwasserneubildung sowie der Oberflächengewässerqualität und –quantität reduziert wird, spielt das Wasser bei der „Aquascopie“ eine wesentlich umfassendere Rolle, wie z. B. Steuerung des Klimas oder der Bodenfruchtbarkeit.

Diese Herangehensweise resultiert in erster Linie aus einem Erklärungsmodell für die Nachhaltigkeit und Effektivität natürlicher Systeme, das durch das Forschungsteams rund um Prof. Wilhelm Ripl am ehemaligen Institutes für Limnologie an der Technischen Universität Berlin entwickelt wurde.

„Aquascopie“ ermöglicht es, Maßnahmestrategien für die Erhaltung der sogenannten „Ecosystem Services“ zu entwickeln. Die „Ecosystem Services“ sind „die fundamentalen Lebenserhaltungsdienstleistungen, bereitgestellt durch natürliche Ökosysteme, ohne die die Gesellschaft aufhören würde zu gedeihen“ (Australische Regierung 2008). Zu den „Ecosystem Services“ zählen:

  • die Aufrechterhaltung eines stabilen Klimas,
  • die Produktion von klarem, trinkbarem Wasser,
  • die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit für die Produktion für Lebens- und Futtermittel sowie von Bioressourcen,
  • die Entwicklung von Regenerationsräumen für den Menschen.

Die Erhaltung der „Ecosystem Services“ gilt als Basis für die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie für ein stabiles Gesellschafts- und Wirtschaftssystem (UN 2006).

Info Aquascopie